Onlinekurse sind seit Jahren ein echter Gamechanger – für Coaches, Trainer:innen, Berater:innen und Unternehmer:innen, die ihr Wissen skalieren möchten. Und trotzdem bleiben viele an der Startlinie stehen: „Welche Plattform soll ich wählen?“, „Welches Format passt – Video, Audio oder doch lieber ein Workbook?“, „Brauche ich sogar eine Zulassung von der ZFU?“

Aus meiner Arbeit mit Kund:innen weiss ich: Genau diese Fragen bremsen viele aus. In den letzten Jahren durfte ich zahlreiche Onlinekurse aufbauen – auf klassischen Plattformen wie Memberspot oder Ablefy, aber auch auf neuen Community-basierten Lösungen wie Communi, Circle oder Skool. Und die wichtigste Erkenntnis dabei lautet: Starte lieber mit einem Format, das für dich machbar ist, statt auf die „perfekte Lösung“ zu warten.

In diesem Artikel teile ich meine Erfahrungen, zeige dir, wie du den Einstieg pragmatisch angehen kannst, welche Plattformen welche Stärken haben – und was du beim Thema ZFU (Staatliche Zentralstelle für Fernunterricht) wirklich beachten musst.

Imperfekt starten: Warum der erste Kurs nicht perfekt sein muss

Eines der grössten Hindernisse beim Aufbau eines Onlinekurses ist der Gedanke: „Bevor ich starte, muss alles perfekt sein.“ Perfektes Branding, perfekte Videos, perfekte Struktur. Genau dieser Anspruch führt aber dazu, dass viele ihren Kurs nie veröffentlichen.

Meine Erfahrung zeigt: Die erfolgreichsten Kurse sind oft nicht die, die monatelang im stillen Kämmerlein ausgetüftelt wurden. Sondern die, die schnell an den Start gingen, Feedback sammelten und sich unterwegs weiterentwickelt haben.

⇒ Ein Beispiel: Eine meiner Kundinnen hat ihren Kurs zunächst nur mit Zoom-Sessions und PDFs gestartet. Später kamen aufgezeichnete Videos, Workbooks und ein Mitgliederbereich dazu. Der Kurs wurde mit jedem Durchgang professioneller – aber die ersten Teilnehmer:innen haben bereits vom Inhalt profitiert, lange bevor alles „perfekt“ war.

Der grosse Vorteil:

      • Du bekommst echtes Feedback von deiner Zielgruppe.

      • Du siehst schnell, ob dein Thema wirklich nachgefragt ist.

      • Du sparst dir unnötige Investitionen in Tools oder Technik, die du vielleicht gar nicht brauchst.

Mein Tipp: Starte klein – vielleicht nur mit einer Kombination aus Live-Calls + einfachen Unterlagen – und baue deinen Kurs Stück für Stück aus. So bleibst du flexibel, kommst ins Tun und kannst dein Angebot mit der Zeit professionalisieren.

Warum du das nicht länger allein stemmen kannst

Du erkennst dich in diesen Punkten wieder? Dann bist du nicht allein. Die meisten UnternehmerInnen geraten irgendwann genau an diese Grenze: Das Business wächst, aber die Strukturen wachsen nicht mit. Mehr Umsatz bedeutet plötzlich nicht mehr Freiheit, sondern mehr Chaos. Und das Gefährliche daran ist: Du merkst es oft erst, wenn die Belastung schon chronisch geworden ist.

Die harte Wahrheit: Solange alles an dir hängt, wirst du immer das Nadelöhr deines eigenen Erfolgs bleiben. Tools, neue To-do-Listen oder noch ein zusätzlicher Freelancer ändern daran nichts – sie erzeugen höchstens kurzfristige Entlastung. Was dir wirklich fehlt, ist jemand, der den Überblick behält, Strukturen schafft und die Fäden in der Hand hält, damit dein Business stabil läuft, auch wenn du mal nicht ständig alles im Blick hast.

In grossen Unternehmen ist das längst Standard: Dort gibt es eine Assistenz der Geschäftsleitung, die genau diese Rolle übernimmt – Termine koordiniert, Projekte im Blick hat und dafür sorgt, dass die Führungsperson sich auf das Wesentliche konzentrieren kann. Wenn dein Business wächst, brauchst auch du genau diese Funktion. Und das Schöne ist: Heute musst du dafür nicht zwingend eine Vollzeitkraft ins Büro holen. Virtuelle Assistenzen können diese Rolle übernehmen – flexibel, digital und passend zu deinem Bedarf.

Checkliste: So startest du unperfekt – aber wirkungsvoll

  • Starte live: Nutze Zoom oder ähnliche Tools für Live-Sessions, statt sofort aufwendige Videoproduktionen zu planen.
  • Halte es simpel: PDFs oder einfache Workbooks reichen am Anfang völlig aus.

  • Teste dein Thema: Sammle Feedback von den ersten Teilnehmer:innen, bevor du Inhalte ausproduzierst.

  • Nutze vorhandene Tools: Greife auf Plattformen zurück, die du schon kennst – statt dich in neue Technik zu verbeißen.

  • Wachse mit deinem Kurs: Ergänze später Videos, Automatisierungen oder eine Community – wenn es wirklich gebraucht wird.

Plattformen im Überblick: Klassisch oder Community-first?

Eine der ersten Fragen beim Aufbau eines Onlinekurses lautet: Welche Plattform passt zu meinem Konzept und meiner Zielgruppe? Die Auswahl ist gross – von klassischen Kursplattformen bis hin zu modernen Community-Tools. Hier meine Erfahrungen aus der Arbeit mit verschiedenen Kund:innen. Übrigens: Wenn du dich fragst, welche digitalen Tools und Ressourcen ich selbst im Alltag nutze – dafür habe ich ein Freebie erstellt. Wer mich kennt, weiß: Meine Zeit ist kostbar, vollgepackt mit Familie und allerlei Aktivitäten. Effizientes Arbeiten ist daher ein Muss für mich. Immer wieder werde ich gefragt, welche Tools ich verwende, um meine Zeit optimal zu nutzen. Neugierig geworden? ⇒ Hier findest du meine persönliche Bestsellerliste.

Ablefy (früher Elopage)

Ablefy ist eine der bekanntesten Plattformen im deutschsprachigen Raum und kombiniert Kursverwaltung mit integrierter Zahlungsabwicklung. Du kannst Kurse verkaufen, Abos anbieten und direkt Rechnungen erstellen lassen – alles in einem System.

    • Vorteile: Rundum-Paket (Kurs + Verkauf + Abrechnung), integriertes Marketing, ideal für professionellen Verkauf.

    • Nachteile: Weniger Community-Fokus, eher technisch in der Handhabung, teuer.

    • Geeignet für: Anbieter:innen, die skalierbar verkaufen und alles in einem System abbilden möchten.

Memberspot

Memberspot ist eine klassische Kursplattform, die Inhalte in Modulen und Lektionen strukturiert. Teilnehmer:innen sehen klar, wo sie stehen und was als Nächstes kommt.

    • Vorteile: Sehr übersichtlich, stabil, ideal für klassische Lernpfade.

    • Nachteile: Weniger Community-Features, eingeschränkte Marketing-Funktionalität.

    • Geeignet für: Anbieter:innen, die Wert auf klare Strukturen und Lernfortschritt legen.

Communi

Communi setzt den Fokus stark auf Community und Austausch. Kurse können integriert werden, aber die Plattform lebt von der Interaktion zwischen den Teilnehmer:innen.

    • Vorteile: Ideal für Memberships, Austausch und Netzwerken.

    • Nachteile: Weniger ausgereifte Kursfunktionen, noch relativ jung.

    • Geeignet für: Anbieter:innen, die Community-Building in den Mittelpunkt stellen.

Circle

Circle ist international etabliert und kombiniert Community-Räume, Events und Kursbereiche sehr flexibel.

    • Vorteile: Grosse Flexibilität, professionell, vielseitig einsetzbar.

    • Nachteile: Stärker im internationalen Raum verbreitet, höhere Kosten.

    • Geeignet für: Anbieter:innen, die Community und Kursangebote miteinander verbinden möchten.

Skool

Skool kombiniert Kurs- und Community-Bereich mit einem Gamification-Ansatz. Teilnehmer:innen werden spielerisch motiviert, aktiv zu bleiben.

    • Vorteile: Modern, mobilfreundlich, hohe Interaktivität.

    • Nachteile: Weniger klassische Kursfunktionen, eingeschränkte Zahlungsabwicklung.

    • Geeignet für: Anbieter:innen, die lebendige Communities mit Spaßfaktor aufbauen wollen.

Worauf es wirklich ankommt:

Bevor du dich für eine Plattform entscheidest, solltest du dir bewusst machen, was du selbst möchtest und was deine Zielgruppe wirklich braucht. Wenn deine Teilnehmer:innen eine klare Lernstruktur mit Modulen und Lektionen erwarten, sind klassische Plattformen wie Memberspot oder Ablefy sinnvoll. Steht hingegen der Austausch und das Miteinander im Vordergrund, bieten sich Communi, Circle oder Skool an. Am Ende ist die Plattform nur das Werkzeug. Wichtig ist, dass sie zu deinem Konzept passt – und deine Teilnehmer:innen dort genau das finden, was sie brauchen.

Du überlegst, deinen eigenen Onlinekurs zu starten, weißt aber nicht, wie du Technik, Struktur und Plattform-Auswahl am besten angehst?

Ich unterstütze dich dabei – von der Planung bis zum fertigen Kurs.

ZFU: Muss man das wirklich beachten?

Viele, die Onlinekurse planen, stolpern irgendwann über die Frage: „Brauche ich eine ZFU-Zulassung?“ Die Antwort: Es kommt auf vier zentrale Kriterien an – und die Details machen den Unterschied.

Was ist die ZFU?

Die Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) prüft und genehmigt in Deutschland bestimmte Onlinekurse, um Verbraucherschutz und Qualität sicherzustellen. Ob dein Angebot eine Zulassung braucht, hängt von diesen vier Kriterien ab:

Die vier klassischen ZFU-Kriterien

1. Entgeltlichkeit – Der Kurs kostet Geld (Einmalzahlung, Raten oder Abo).

2. Wissens- oder Kompetenzvermittlung – Teilnehmende erwerben gezielt neue Kenntnisse oder berufsrelevante Fähigkeiten.

3. Fernunterricht – Der Kurs läuft überwiegend online (mehr als 50 % bestehen aus aufgezeichneten oder digitalen Inhalten; auch Zoom-Aufzeichnungen zählen).

4. Individuelle Betreuung/Lernerfolgskontrolle – Es gibt Feedback, Korrekturen, Prüfungen oder die Möglichkeit, direkt Fragen zu stellen.

→ Treffen alle Punkte zu, brauchst du höchstwahrscheinlich eine ZFU-Zulassung.

Praxis-Abgrenzungen & wichtige Ergänzungen

Reines Coaching, das vor allem begleitet und motiviert, ist meist nicht zulassungspflichtig. Sobald jedoch systematisch Wissen vermittelt oder Lernerfolg kontrolliert wird – zum Beispiel durch Feedback oder Aufgabenlösungen – kann eine Zulassung erforderlich sein. Seit dem aktuellen BGH-Urteil gelten die Regeln übrigens auch für viele B2B-Programme, besonders dann, wenn kleine Unternehmen, Selbstständige oder Freiberufler ohne Mitarbeiter teilnehmen. Bei größeren Firmenkunden ist es meist unkritisch.

Ausserdem wichtig: Das Umgehungsverbot. Inhalte oder Betreuung künstlich aufzuteilen, um die Zulassungspflicht zu umgehen, funktioniert nicht – die ZFU prüft immer das Gesamtangebot. Und noch ein Detail: Präsenzanteile. Erst wenn mehr als die Hälfte deines Kurses aus echten Live-Sessions ohne Aufzeichnung besteht, gilt er nicht als Fernunterricht. Alles andere – auch wenn es online live ist, aber aufgezeichnet wird – kann zulassungspflichtig sein.

Was ist unproblematisch?

Unproblematisch sind Selbstlernkurse ohne Betreuung oder Feedback, reine Download-Produkte wie E-Books oder Wissensressourcen sowie Kurse mit überwiegend Live-Calls, solange nichts aufgezeichnet wird und keine systematische Wissensvermittlung stattfindet.

Praxisbeispiele

Ein typischer Fall für die ZFU-Pflicht ist ein modulbasierter Onlinekurs mit Videos, Workbooks, aufgezeichneten Q&A-Sessions und Feedback zu Hausaufgaben. Nicht zulassungspflichtig wäre hingegen eine Membership mit wöchentlichen Live-Calls (ohne Aufzeichnung) und Community-Austausch, solange keine klassischen Lehrinhalte vermittelt werden.

Wer prüft im Zweifel?

Nicht du selbst entscheidest, ob dein Kurs zulassungspflichtig ist. Bei Unsicherheit kannst du die ZFU direkt kontaktieren oder deinen Kurs offiziell prüfen lassen. Im Falle einer Kontrolle zählt immer die tatsächliche Kursausgestaltung.

Risiken ohne Zulassung

Ohne gültige ZFU-Zulassung ist dein Kursvertrag rechtlich nichtig. Kund:innen können bis zu drei Jahre rückwirkend ihr Geld zurückfordern, und es drohen Abmahnungen. Das neue Umgehungsverbot verhindert zudem rechtliche „Tricksereien“.

⇒ Nicht jeder Onlinekurs braucht eine Zulassung. Häufig sind Coaching-Angebote, reine Live-Formate oder Selbstlernprodukte rechtlich unbedenklich. Mein Tipp: Starte pragmatisch, beobachte die Entwicklung deines Kurses und prüfe die ZFU-Frage, sobald dein Angebot wächst oder skalieren soll. Bei Unsicherheit lohnt sich ein früher Kontakt zur ZFU oder die Nutzung der offiziellen Online-Checkliste.

Dein Onlinekurs darf wachsen

Der Aufbau eines Onlinekurses ist kein Sprint, sondern ein Prozess. Viele scheitern nicht an der Technik oder an der Wahl der Plattform, sondern daran, dass sie gar nicht erst starten. Dabei ist genau das der wichtigste Schritt: ins Tun kommen. Gerade als Coach oder selbständige:r Unternehmer:in kennst du das Problem: Dein Kalender ist voll, deine Energie fliesst in 1:1-Begleitungen, und trotzdem bleibt der Wunsch, dein Wissen zu skalieren. Ein Onlinekurs scheint die perfekte Lösung – und gleichzeitig fragst du dich: „Wann soll ich das noch machen? Und lohnt sich der Aufwand überhaupt?“

Meine Erfahrung zeigt: Du musst nicht sofort den perfekten, großssen Kurs mit allem Drum und Dran bauen. Oft reicht es, mit einem kleinen Pilotkurs zu starten – vielleicht ein Live-Format mit ein paar Unterlagen. So kannst du deine Idee testen, erste Einnahmen generieren und wertvolles Feedback sammeln, ohne wochenlang in Technik oder Perfektion zu investieren. Auch die Frage nach der Vermarktung ist weniger komplex, als es auf den ersten Blick scheint. Die meisten meiner Kund:innen starten ihren Kurs mit ihrer bestehenden Community – über Newsletter, Social Media oder den direkten Kontakt zu Bestandskund:innen. Mit jedem Durchgang wächst nicht nur der Kurs selbst, sondern auch die Reichweite und Sichtbarkeit.

Und der vielleicht wichtigste Punkt: Ein Onlinekurs ist nicht nur ein zusätzliches Produkt, sondern ein echtes Skalierungsinstrument. Er hilft dir, Wissen mehrfach nutzbar zu machen, dich als Expert:in zu positionieren und Kundenbindung langfristig zu stärken. Oder um es mit einem alten Sprichwort zu sagen: „Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.“ Genau so entstehen auch erfolgreiche Onlinekurse – Stück für Stück, Durchgang für Durchgang, mit jedem Feedback deiner Teilnehmer:innen.

Mein Tipp: Warte nicht auf den perfekten Moment oder die perfekte Plattform. Starte mit dem, was du hast. Dein Kurs wird sich mit dir weiterentwickeln – und deine Teilnehmer:innen profitieren schon heute von dem, was du zu geben hast.

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Virtuelle Assistentin Schweiz
Über die Autorin

Ich bin Jacqueline, virtuelle Assistentin auf selbständiger Basis, Familienmanagerin und bis vor kurzem Studentin für einen Bachelor of international Management im Fernstudium.

Während meiner Zeit als Geschäftsleitungsassistentin habe ich gemerkt, dass ich gerne plane, organisiere und strukturiere und das Talent habe, anderen Menschen das Leben “administrativ” zu erleichtern. Meine Mission als VA ist es, meinen Kundinnen durch meine Unterstützung mehr Freiheit, Leichtigkeit und Zeit zu schenken – für eine bessere Work-Life-Balance! Ich bin strukturiert und organisiert und habe immer ein Lächeln im Gesicht. In neue Software und Systeme kann ich mich sehr schnell einarbeiten und denke nicht nur über Prozesse nach, sondern entwickle sie auch gerne (mit dir) weiter. Wenn du mehr über meinen Background sowie meine WORK – LIFE – BALANCE wissen möchtest, schau doch gern mal auf der Seite Das bin ich!vorbei